Die Bereitstellung ausreichender Wassermengen in geeigneter Qualität ist neben der Versorgung mit Energie und essentiellen Nährstoffen eine entscheidende Voraussetzung für die Gesundheit und Leistung lebensmittel-liefernder Tiere. Ausgehend von den rechtlichen Rahmenbedingungen, werden zunächst die Herkunft und Qualität des Tränkwassers näher charakterisiert, wobei sowohl biologische als auch physiko-chemische Kontaminanten als Kriterien Berücksichtigung finden.

Wasser ist das wichtigste Futtermittel

Für eine gute Tiergesundheit und ein gutes Wohlbefinden ist es daher unbedingt notwendig, dass den Tieren zu jedem Zeitpunkt Wasser ad libitum und in sehr guter Qualität zur Verfügung steht.

Ist die Wasserqualität hingegen nicht optimal, kommt es schnell zu Stress, der wiederum das Auftreten von Verhaltensstörungen fördert. Eine hohe Wasseraufnahme begünstigt gleichzeitig auch das Ausschwemmen von Giftstoffen aus dem Körper, was sich positiv auf die Tiergesundheit auswirkt und Nekrosen entgegenwirkt.

"Quantität und Qualität sind bei Tränkwasser entscheidend."

Sicherstellung ausreichender Wassermengen

Überprüfung des Wasserverbrauchs

Der Wasserverbrauch kann ein Indiz für kranke Tiere sein, welche bei Krankheit weniger Wasser aufnehmen. Stress durch eine reduzierte Wasseraufnahme kann sowohl zu Schwanzbeißen als auch zu Nekrosen führen, da für alle lebenswichtigen Stoffwechselprozesse Wasser zur Verfügung stehen muss. Durch das Einbauen von Wasseruhren kann der Wasserverbrauch eines Abteils oder einer bestimmten Tiergruppe überwacht werden. Steigt oder fällt der Wasserverbrauch auffallend, kann dem zeitnah nachgegangen werden, um die Ursache zu finden und beispielsweise defekte Tränken zu reparieren. Weiterhin fallen etwaige Tränkewasserausfälle oder Verkalkungen auf und können schneller behoben werden. Der Betrieb kann in bestimmten Abteilen oder sogar für bestimmte Buchten (digitale) Wasseruhren bzw. Durchflussmengenzähler installieren.

Überprüfung der Wasserdurchflussmengen

Im Fall, dass Nippeltränken eingesetzt werden, sind die Durchflussraten des Wassers regelmäßig zu kontrollieren. Zu schnell oder zu langsam laufende Nippeltränken behindern die Wasseraufnahme der Tiere, was zu verminderter Leistung und Stress führen kann. Mit Hilfe eines Messbechers und einer Zeitstoppuhr kann die Wasserdurchflussmenge einer Tränke gemessen und ggf. angepasst werden.

Sicherstellung der Wasserqualität

Wasserqualität sicherstellen

Um die Tiere mit qualitativ hochwertigem Wasser versorgen zu können, ist es sinnvoll, eine aktuelle Tränkwasserprobe untersuchen zu lassen. Bakterien, Hefen, Pilze und Toxine gehören nicht ins Tränkwasser für Schweine. Ist das Tränkwasser belastet, kann das gesundheitliche Folgen für die Schweine haben, sowie das Auftreten von Verhaltensstörungen wie Schwanzbeißen begünstigen. Des Weiteren ist belastetes Wasser auch oft weniger schmackhaft für die Schweine, sodass weniger davon aufgenommen wird. Wasserproben können in vielen Untersuchungsstellen analysiert werden.

Sauberkeit von Wasserleitungen und Tränken

Wasserleitungen sollten frei von Biofilmen, Bakterien und Toxinablagerungen sein. Die Sauberkeit von Tränken ist durch regelmäßige Kontrolle und bei Bedarf durch Säuberung sicherzustellen. Der Einsatz von Umwälzpumpen kann beispielsweise verhindern, dass es in Leitungen zu stehendem Wasser kommt und sich nach einer Reinigung erneut Biofilme ablagern können. Mit Hilfe einer Spülmaus am Hochdruckreiniger können Leitungen effektiv gespült werden.

Wasserhygienisierung

Liegt nach einer Tränkwasseruntersuchung ein positiver Befund von Bakterien, Endotoxinen, Pilzen und/oder Hefen vor, kann eine „Wasserhygienisierung“ sinnvoll sein. Hygienisierende Mittel wie WasserDES werden regelmäßig zugepumpt, was das Wasser „säubert“.